Berlin (ots) – ClearVAT, das erste europäische Mehrwertsteuer-Clearinghaus, erhält vom Rat für Formgebung die Gold-Auszeichnung im Bereich „Retail & Trade Solutions“ für seine Business-to-Business-Lösung.
Unterschiedliche Mehrwertsteuersätze und unzählige Ausnahmen – für E-Commerce-Unternehmen gibt es viele Hürden, ihre Waren gesetzeskonform in andere europäische Länder zu verkaufen. Unwissentlich verkürzen sie daher jährlich viele Milliarden Euro Umsatzsteuer im grenzüberschreitenden Handel. Ein Problem für Geschäftsführer und Investoren, für das ClearVAT eine Lösung entwickelt hat, die nun vom Rat für Formgebung ausgezeichnet wurde.
„ClearVAT bietet eine höchst innovative Clearing-Lösung auf Basis eines interdisziplinären Ansatzes aus Steuer- und Handelsrecht“, heißt es in der Begründung der Jury. „Sie ermöglicht es den rund eine Million E-Commerce-Unternehmen in Europa, ihre Waren innerhalb der Mitgliedsstaaten unter Berücksichtigung der im Bestimmungsland jeweils gültigen Mehrwertsteuer zu vertreiben. Ein einzigartiger Service, der für mehr steuerrechtliche Sicherheit im grenzüberschreitenden Onlinehandel innerhalb der EU sorgt.“
Mit dem German Innovation Award zeichnet der Rat für Formgebung zukunftsweisende Innovationen aus, die nachhaltig Wirkung zeigen und für den Nutzer einen Mehrwert bieten. „Der Onlinehandel boomt, insbesondere cross-border. Händlern ermöglichen wir mit unseren Produkten den Zugang zum Europäischen Binnenmarkt“ , bemerkt Roman Maria Koidl, CEO und Gründer der ClearVAT AG. Kernstück ist die ClearVAT Mehrwertsteuer-Maschine mit mehr als 450.000 europäischen Mehrwertsteuersätzen und 7.000 Ausnahmeregelungen. „Der Onlinehändler installiert unser PlugIn direkt in seinem Shop, kann seine Produkte so mit unserer VAT Engine abgleichen und mit der jeweils gültigen Mehrwertsteuer gesetzeskonform sofort EU-weit verkaufen. Die Meldung und Abfuhr der Mehrwertsteuer beim Finanzamt im Bestimmungsland übernimmt ClearVAT. Außerdem befreien wir Händler von den Registrierungspflichten und vor allem vom Risiko einer Betriebsprüfung im Ausland“, erklärt Koidl die Vorzüge von ClearVAT. Die Mehrwertsteuer-Maschine wurde gemeinsam mit der Steuerberatung Deloitte entwickelt und von SAP sowie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO zertifiziert.
„Als ich 2014/2015 einen Onlinehandel für Kunst gründete, musste ich mich plötzlich mit dem europäischen Mehrwertsteuerrecht auseinandersetzen. Damals fand ich in Europa keinen Dienstleister, der mich bei diesem bürokratischen Aufwand unterstützen konnte. Das brachte mich auf die Idee, ClearVAT zu gründen“, erinnert sich Koidl. Von den eigene Erfahrungen und Bedürfnissen als Onlinehändler in Europa profitiert ClearVAT. Mittlerweile zählt das Unternehmen 30 Mitarbeiter an Standorten in Berlin, Konstanz und München. Die eingebrachte Nutzerperspektive beeinflusst auch die Beurteilung beim German Innovation Award. „Im Mittelpunkt der Bewertung der eingereichten Innovationen steht die Nutzerzentrierung. Sie ist das Differenzierungsmerkmal des German Innovation Award“, erläutert Lutz Dietzold, Geschäftsführer des Rat für Formgebung. „Viele Unternehmen haben das erkannt und setzen auf entsprechende Methoden, um echte Kundenbedürfnisse zu erkennen und darauf aufbauend wirtschaftlich relevante Produkt zu entwickeln.“
Vergeben wird der German Innovation Award in den zwei Wettbewerbsklassen: Excellence in Business to Consumer und Excellence in Business to Business. Darüber hinaus wurde ein Gewinner in der Zusatzkategorie „Design Thinking“ ermittelt. Die Bewertungskriterien des German Innovation Award umfassen Themen wie Innovationshöhe, Anwendernutzen und Wirtschaftlichkeit. Die Innovationsstrategie sollte Aspekte wie soziale, ökologische, ökonomische Nachhaltigkeit und den Energie- und Ressourceneinsatz berücksichtigen. Auch Faktoren wie Standort- und Beschäftigungspotenzial, Langlebigkeit, Marktreife, technische Qualität und Funktion, Materialität und Synergieeffekte spielen eine entscheidende Rolle im Jurierungsprozess. Über die Gewinner hat eine hochkarätig besetzte Jury entschieden – darunter Physiker, Patentberater, Informatiker, Finanzierungspezialisten, Produktdesigner, Technologie-Historiker und Marketeers. „Damit garantieren wir eine individuelle, neutrale und professionelle Bewertung“, betont Dietzold.
Rat für Formgebung: Initiiert und durchgeführt wird der German Innovation Award vom Rat für Formgebung, der 1953 vom Deutschen Bundestag ins Leben gerufen und vom Bundesverband der Deutschen Industrie gestiftet wurde. Seit nunmehr 66 Jahren verfolgt die Stiftung das Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen zu fördern. Mit seinen Wettbewerben, Ausstellungen, Konferenzen, Seminaren und Publikationen leistet er einen entscheidenden Beitrag zum Wissenstransfer rund um das Thema Design, Innovation und Marke. Dem Stifterkreis des Rat für Formgebung gehören aktuell über 320 in- und ausländische Unternehmen an, die mehr als drei Millionen Mitarbeiter beschäftigen.
https://www.german-innovation-award.de/
ClearVAT AG: ClearVAT ist Europas einziger „One Stop Shop“-Anbieter, der es Online-Händlern erlaubt, Waren innerhalb der Europäischen Union – unter Berücksichtigung der jeweils gültigen Mehrwertsteuer – ins Bestimmungsland zu vertreiben. Dazu bietet ClearVAT eine simple Lösung: Software installieren, Vertrag unterschreiben, sofort grenzenlos in alle EU-Staaten liefern. So befreit das Unternehmen die gut 800.000 Onlinehändler in der EU und ihre Investoren vom Risiko, gegen Steuergesetze zu verstoßen.
Roman Maria Koidl: Roman Maria Koidl ist ein „Europa-Unternehmer“. Der Gründer investiert mit seinem sogenannten „Company Builder“ in Innovationen von bislang wenig digitalisierten Branchen, wie etwa dem internationalen Kunsthandel. Sein Online-Marktplatz „fineartmultiple“ ging 2015 online. Zwischenzeitlich haben sich die AXA Konzern AG und ProSiebenSat1 Media SE beteiligt. Einige Jahre zuvor hatte er das von ihm gegründete Unternehmen „Schokogramm“ erfolgreich an den Schweizer Handelskonzern MIGROS veräußert. Mit dem FinTech-Unternehmen ClearVAT etabliert Koidl nun ein im regulatorischen Umfeld EU-weit agierendes Unternehmen.
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