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AfD zahlte Geld an Vertreter der unabhängigen Unterstützer-Initiative

Hamburg (ots) –

Die Zusammenarbeit zwischen der Alternative für Deutschland (AfD)
und der Unterstützer-Vereinigung „zur Erhaltung der
Rechtsstaatlichkeit und der bürgerlichen Freiheiten“ war enger als
bislang angenommen. Nach Recherchen der Wochenzeitung DIE ZEIT und
der Schweizer Wochenzeitung WOZ bestanden zwischen Josef Konrad, dem
Verantwortlichen der Vereinigung, und der AfD enge
Geschäftsbeziehungen. So erhielt das AfD-Mitglied Konrad von der
Partei im Jahr 2015 ein Darlehen von 20.000 Euro. Laut eigener
Aussage floss das Geld in die Vorbereitung einer „Herbstoffensive“
der Partei. Interne Mails, die der ZEIT vorliegen, zeigen außerdem
die enge Zusammenarbeit Konrads mit der heutigen
AfD-Fraktionsvorsitzenden Alice Weidel, mit der Konrad im Frühjahr
2016 gemeinsam die AfD-Kampagne „Bargeld lacht“ organisierte. Die
Partei startete dabei eine Aktion „für den Erhalt unseres Bargeldes“.
Zur selben Zeit veröffentlichte Konrad im Landtagswahlkampf in
Baden-Württemberg als Chefredakteur für die angeblich unabhängige
Vereinigung die AfD-Werbezeitung „Extrablatt“. Darin findet sich
ebenfalls ein ähnlicher Aufruf gegen die „Abschaffung des Bargeldes“.
Außerdem veröffentlichte die Unterstützer-Vereinigung zur gleichen
Zeit ein Großplakat zum selben Thema. Für seine Arbeit im Rahmen der
Kampagne erhielt Konrads Agentur 4.000 Euro von der AfD.

Die AfD distanzierte sich im Juli 2018 öffentlich von der
Unterstützer-Gruppierung. Die Partei verbot dem „Verein zur Erhaltung
der Rechtsstaatlichkeit und der bürgerlichen Freiheiten“, ihr Logo,
ihren Namen und das Design bei weiteren Wahlaufrufen zu nutzen.
Parteichef Jörg Meuthen erklärte, „zu keinem Zeitpunkt je Kontakt zu
diesem Verein“ gehabt zu haben. Der Unterstützer-Club habe vollkommen
unabhängig von der AfD agiert. Die Distanzierung war eine Reaktion
des AfD-Bundesvorstands auf ein Schreiben der Bundestagsverwaltung.
Diese prüft derzeit, ob es sich um eine illegale Parteienfinanzierung
handelt. Die AfD nahm auf Anfrage inhaltlich keine Stellung zu den
Vorgängen.

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