Rheda-Wiedenbrück (ots) – Klimawandel, CO2-Ausstoß und die Protest-Bewegung
„Fridays for Future“ beeinflussen das Reiseverhalten in der Freiwilligenarbeit
derzeit nur gering. Denn 66 Prozent gaben in der neuen Umfrage
Freiwilligenarbeit 2019 an, sie würden sich nicht für eine kürzere Anreise
innerhalb Europas entscheiden, um den CO2-Ausstoß aktiv zu reduzieren. Das
machen die Ergebnisse der Umfrage von Freiwilligenarbeit.de, der Fach- und
Informationsplattform für Freiwilligenarbeit und Volunteering im Ausland,
deutlich. An der Online-Umfrage nahmen 2019 von August bis Oktober 1.436
Personen teil. Zur Umfrage:
https://www.freiwilligenarbeit.de/freiwilligenarbeit-umfrage-2019.html
Afrika und Europa sind gleichermaßen beliebt – Europa hat aufgeholt für
Freiwilligenarbeit
Länder in Afrika und Europa sind mit gleicher Ausprägung die zwei
Top-Destinationen für Freiwilligenarbeit. 20,4 Prozent der Umfrage-Teilnehmer
gaben an, sich in einem afrikanischen Land engagieren zu wollen, und fast
genauso viele (20,3 Prozent) wollten in ein europäisches Land wie Griechenland,
Portugal oder Rumänien. Verglichen mit den Angaben aus der Umfrage 2016 ist eine
Trendwende erkennbar. „Der Wunsch, in Europa Freiwilligenarbeit zu leisten, hat
sich in zwei Jahren von 10 auf 20 Prozent verdoppelt,“ merkt Christian Wack,
Head of Volunteering, Freiwilligenarbeit.de an. Das Meinungsbild hat sich
verändert: Denn im Jahr 2016 zählten noch die Kontinente Afrika, Nordamerika und
Ozeanien zu den beliebtesten Regionen.
Auf den ersten Blick könnte hier ein Widerspruch bestehen. Warum wollen
Volunteers jetzt vermehrt in Europa Freiwilligenarbeit leisten, wenn sie
zugleich mehrheitlich ablehnen, durch ein näheres Reiseziel den CO2-Ausstoß zu
reduzieren?
„Wir glauben, dass die geäußerten Meinungen für Volunteering in Europa nicht
allein dem ‚Greta-Effekt‘ geschuldet sind. Aus unserer Erfahrung wissen wir,
dass mittlerweile Volunteers immer seltener ihre Länderwahl nur mit einem hohen
Erlebnis- oder Exotikwert verbinden“, erklärt Wack. „Vielmehr achten sie auf die
Nachhaltigkeit bei Hilfsprojekten und darauf, dass vor Ort ein großer Bedarf an
freiwilliger Hilfe besteht.“ Das treffe für Europa und Afrika gleichermaßen zu.
Die Umfrage 2019 zeigt zudem im Vergleich zu den Zahlen aus 2016: Heute wollen
weniger Freiwillige in die wohlhabenden Industrienationen wie Kanada, Australien
oder Neuseeland. Schon aus dem Grund ist nach Wacks Meinung das Interesse an
sozialen Freiwilligenprojekten in Europa deutlich gestiegen, um sich
beispielsweise in Rumänien oder Griechenland im Tierschutz oder in der Hilfe für
Flüchtlinge zur engagieren. Zur Sensibilisierung für die Not in Europa könnten
auch die Berichterstattungen in den Medien beigetragen haben. Hinzu kommt, dass
fast die Hälfte der Umfrageteilnehmer auf Freiwilligenarbeit auf weit entfernten
Kontinenten verzichten würden. Aber nur dann, wenn es innerhalb Europas bessere
Projektmöglichkeiten gäbe.
Auslandsorganisationen sollen Projekte im Klimaschutz anbieten
„Die Diskussion rund um den Klimawandel geht aber nicht spurlos an den
Volunteers vorbei“, meint Christian Wack. Das zeigt die Umfrage 2019. Denn rund
65 Prozent der angehenden Volunteers war es „sehr wichtig“ (20%) oder „wichtig“
(46%), selbst aktiv an Klimaschutzprojekten im Ausland teilzunehmen. Weniger als
ein Viertel der Befragten meinte, das sei ihnen „weniger wichtig“. Nur rund vier
Prozent gab an, die Klimaproblematik sei ihnen „gar nicht wichtig“ und rund 7
Prozent hatten keine Meinung. Befragt, wie wesentlich es sei, dass die
Freiwilligenorganisation im Ausland sich für den Klimaschutz einsetze, war das
Meinungsbild ähnlich. 29 Prozent meinten, es sei „sehr wichtig“ und 51 Prozent
antwortete mit „wichtig“. Nur zwei Prozent fanden es „gar nicht wichtig“, ob
sich die Auslandsorganisation um den Klimawandel kümmere.
Neben dem Schwerpunkt, ob und wie der Klimawandel die Freiwilligenarbeit
beeinflusst, brachte die Umfrage 2019 weitere Ergebnisse.
Volunteers wollen vor allem im Tier- und Umweltschutz Freiwilligenarbeit leisten
Fast die Hälfte der Befragten entschied sich bei der Frage, in welchem Bereich
sie als Volunteer tätig sein möchten, für Projekte im Tier- und Umweltschutz,
u.a. Meeres- und Klimaschutz, Wildlife. Auch wollten sie sich in Bereichen wie
Kinderbetreuung und Hilfe im Unterricht engagieren (14 Prozent). Eine Arbeit im
Handwerk kam nur für sehr wenige in Frage.
Auch die Frage nach der geplanten Dauer des Einsatzes wurde abgefragt: Die
meisten angehenden Freiwilligen möchte sich zwischen einem bis sechs Monate im
Ausland engagieren. 32 Prozent wollten ein bis drei Monate, 26 Prozent vier bis
sechs Monate zur Freiwilligenarbeit. Für 16 Prozent kam sogar ein ganzes Jahr im
Ausland in Frage.
Immer mehr Berufstätige möchten eine nachhaltige Auszeit als Sabbatical leisten
Mit rund 44 Prozent sind es vor allem junge Leute nach dem Abitur, die
Freiwilligenarbeit im Ausland machen möchten. Während des Studiums interessieren
sich nur fünf Prozent für eine solche Auslandszeit. Neu ist der Trend, dass
immer mehr bereits Berufstätige ins Ausland gehen möchten, um sich dort für eine
gute Sache einzusetzen und gleichzeitig Land und Leute kennenzulernen. Etwas
über 22 Prozent der Umfrageteilnehmer sagten, dass sie während ihrer
Berufstätigkeit eine solche freiwillige Auszeit mit nachhaltigen Aufgaben nehmen
wollen. Mehr auf: https://www.freiwilligenarbeit.de/sabbatjahr-sabbatical.html
Über die Umfrage Freiwilligenarbeit: 300 freie Antworten und Kommentare
Die Befragung hatte das Ziel, aussagekräftige Daten über die Einstellungen von
Volunteers zu erheben, die im Ausland Freiwilligenarbeit leisten. An der Umfrage
nahmen 1.436 Personen in der Zeit von Mitte August bis Ende Oktober teil. Der
Altersdurchschnitt der Befragten lag bei 25 Jahren. Über ein Drittel der
Befragten war im Alter von 18 bis 21 Jahren, 26 Prozent waren unter 18 Jahre.
Mit 20 Prozent waren bei dieser Umfrage über 30-jährige stärker vertreten als im
Jahr 2016
(https://www.freiwilligenarbeit.de/freiwilligenarbeit-studie-2016.html).
„Wir danken der großen Zahl der aktiven Umfrageteilnehmer. Denn die Befragten
haben sich bemerkenswerte Mühe geben. Sie fanden offensichtlich das Thema
Freiwilligenarbeit für sich als persönlich sehr relevant“, sagt Wack. So
schrieben sie in über 300 freien Antworten und Kommentaren ihre Meinungen,
Anliegen und Wünsche zum Thema Freiwilligenarbeit auf.
Wie bei der Umfrage 2016 waren auch jetzt fast 80 Prozent der Antwortenden
weiblich. Obwohl es immer mehr junge Männer ins Ausland zieht, sind es immer
noch mehr Mädchen und Frauen, die Freiwilligenarbeit im Ausland leisten.
In Kürze werden weitere Erkenntnisse der Umfrage und die zahlreichen, zum Teil
sehr ausführlichen freien Antworten, ausgewertet. Das Fachportal
Freiwilligenarbeit.de ist eine große, unabhängige Informations- und
Vergleichsplattform zum Engagement im Ausland, aber keine
Freiwilligenorganisation. Das Team stellt Informationen rund um einen
Auslandsaufenthalt als Volunteer. Es bietet entsprechende
Vorbereitungsmöglichkeiten und stellt passende und sinnvolle Projekte vor.
Kontakt: Christian Wack, Freiwilligenarbeit.de, Berliner Str. 36, 33378
Rheda-Wiedenbrück,
Tel. 05242/405434-3, E-Mail: info@freiwilligenarbeit.de,
https://www.freiwilligenarbeit.de
Über die Informationsportale:
Die INITIATIVE auslandszeit zählt zu den größten unabhängigen
Informationsportal-Netz-werken zum Thema Auslandsaufenthalt im deutschsprachigen
Internet. Sie wurde 2008 gegründet und verfolgt die Entwicklungen rund um die
Themen Ausland, Bildung, Fremdsprachen, Reisen und Tourismus. Insgesamt sind
unter dem Dach der Initiative verschiedene OnlineFachportale vereint, wie z.B.
Freiwilligenarbeit.de. Die Portale werden monatlich von über 500.000 Besuchern
genutzt werden.
Pressekontakt:
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