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Pflege-Recruiting bleibt Goldstaubsuche

Berlin (ots) – Bei allem Optimismus, den der Gesundheitsminister zur
Halbzeitbilanz in den letzten Wochen verbreitet, betrachten die Arbeitgeber in
der Pflege die aktuelle Arbeitsmarktsituation weitaus kritischer. Das Ansehen
des Pflegeberufs ist beschädigt, die Auswirkungen spüren gerade die Arbeitgeber,
die die Rekrutierung anders machen und händeringend Arbeitnehmer suchen.

Im Koalitionsvertrag ist die Verbesserung der Leistungen und Entbürokratisierung
für pflegende Angehörige, Schaffung von 13.000 Stellen mehr in der Pflege, die
Verbesserung der Ausbildung / Weiterbildung sowie die Digitalisierung, z. B. zur
Vereinfachung der Abläufe, verankert. Doch wo bleibt die gesellschaftliche und
politische Unterstützung des Pflegeberufes.

Durch die „Forsa Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH“
wurden 2.006 repräsentativ ausgewählte Bundesbürger ab 14 Jahre zum Ansehen von
34 ausgewählten Berufsgruppen befragt. Bei den beliebtesten Jobs steht der
Krankenpfleger auf Platz 3 und der Altenpfleger auf Platz 4.

„Trotzdem hat der Arbeitsmarkt in der Pflege ein dramatisches Stadium erreicht“
so Annemarie Kröning, Pflegedienstleiterin von Tertianum Care in Berlin, „in den
Darstellungen stehen leider ausschließlich die schlechte Bezahlung und
Arbeitsbedingungen sowie die schwarzen Schafe im Mittelpunkt, und das hilft uns
nicht.“

Die Wertschätzung des Berufsbildes hat über lange Zeit gelitten und die
Pflegebranche ist trotz hohem Ansehen unattraktiv für Bewerber geworden. „Die
negative öffentliche Wahrnehmung wirft allen, die es anders machen wollen, ihren
Beruf lieben und wertschätzend miteinander arbeiten, einen Knüppel zwischen die
Beine“, so Annemarie Kröning, Pflegedienstleitung Tertianum Care aus Berlin.

Die Situation im Pflegearbeitsmarkt

Aktuell sind 3,4 Mio. Pflegebedürftige in Deutschland, die mobil oder stationär
gepflegt werden. Derzeit sind in Deutschland 1,6 Millionen Menschen als Alten-
oder Krankenpfleger beschäftigt. Rund 40.000 Stellen sind heute unbesetzt.
Regionale, kleinere Arbeitgeber wie Tertianum Care müssen auffallen, um eine
Chance im Bewerbermarkt zu haben. Und die Prognose ist düster. Siehe Abbildung
„Versorgung der Pflegebedürftigen Menschen 2018 bis 2030“

Die Pflege-Arbeitgeber sind Goldstaubsucher

Arbeitgeber in der Pflege sind bereit mit Kreativität und viel Wertschätzung für
einen in der Gesellschaft notwendigen und wichtigen Beruf zu kämpfen. Doch die
Situation für Arbeitgeber ist dramatischer als bisher geschildert: Hohe
Fluktuation, hoher Krankenstand, ein Unterangebot erfahrener und qualifizierter
Arbeitskräfte, sodass Leasingkräfte statt fest angestellter Mitarbeiter die
Lücken teuer füllen müssen.

Was das schon heute für die zu pflegenden Menschen bedeutet, ist Unruhe und
Unbeständigkeit. Pflege lebt von der Qualität, Beständigkeit, Achtung und
Zuwendung. Doch dies dauerhaft durch einen Arbeitnehmer zu bekommen, ist
mittlerweile illusorisch. Arbeitnehmer wechseln immer dorthin, wo es bessere
Arbeitsbedingungen, bessere Konditionen und mehr Wertschätzung des Menschen
gibt. Die Arbeitgeber sind Goldstaubsucher, die gern fürs Unternehmen und die
Klienten Konstanz möchten, aber Unruhe bekommen.

Wir brauchen mehr Wertschätzung!

Was den Arbeitnehmern genauso wie den Arbeitgeber helfen würde, ist:
Wertschätzung eines Berufs, der mit viel Herz, Empathie und Fürsorge betrieben
wird. Der Pflegeberuf ist durch viele Debatten und im Schwerpunkt
Problemschilderungen oder schwarze Schafe in Verruf geraten. Doch was können
Arbeitgeber in der Pflege tun? Wertschätzende Maßnahmen für die Mitarbeiter im
Recruiting und im gemeinsamen Arbeitsalltag. Ein Beispiel ist die
#careback-Initiative des mobilen Pflegdienstes Tertianum Care aus Berlin. Das
Unternehmen geht hier andere Wege und „erschlägt“ den Kandidaten nicht mit Geld,
sondern bietet seinen Mitarbeitern Unterstützungsleistungen im persönlichen
Alltag an. Konkret zahlt das Unternehmen im Rahmen der #careback-Initiative
durch einen Concierge-Service und Lieferservices für u.a. Lebensmittel oder
einen Haushaltsservice seinen Mitarbeitern wertvolle Zeit im Privaten zurück.
Zentrales Element der Kampagne ist die Wertschätzung, Menschlichkeit und
Sympathie, die das Miteinander in der Pflege ausmachen.

„Eine Pflegekraft sollte angemessen für ihre qualifizierte und herzliche Arbeit
bezahlt werden, doch bei allem engagierten Einsatz für die anderen bleibt im
Alltag der Pflegenden manchmal wenig Platz für die persönlichen Dinge“, so
Annemarie Kröning, Pflegedienstleitung bei Tertianum Care.

Die Bedingungen für Arbeitgeber sind hart, aber mit mehr Wertschätzung und nicht
mit kurzlebigen und skurrilen Methoden ist den Mitarbeitern in der Pflege
geholfen, was die Zufriedenheit und Begeisterung für den Pflegeberuf steigern
kann. „Alle in unserer Gesellschaft müssen dem Pflegeberuf helfen – mit kleinen
Gesten und großen Maßnahmen“ so Annemarie Kröning.

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