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ZDF-Kultursendung „aspekte“ über Identitätspolitik

Mainz (ots) – Was ist diskriminierend und rassistisch? Darf ein weißer Mann Gedichte einer schwarzen Frau übersetzen? Eine weiße Stimme eine schwarze Animationsfigur synchronisieren? Ein Mensch ohne Autismus einen Autisten spielen? Die Meinungen dazu stehen sich immer unversöhnlicher gegenüber. Anlass für die ZDF-Kultursendung „aspekte“, sich am Freitag, 23. April 2021, 23.30 Uhr, unter dem Titel „Kampf um Identität – was ist heute noch ’normal‘?“ dem strittigen Thema „Identitätspolitik“ zu widmen. In der ZDFmediathek ist die Sendung am Sendetag bereits ab 21.00 Uhr verfügbar.

„aspekte“ spricht mit Akteuren, die zum Teil selbst zwischen die Fronten geraten sind, so wie der ehemalige Bundestagspräsident Wolfgang Thierse. Er befürchtet eine Spaltung der Gesellschaft. Die Soziologin Natasha A. Kelly attestiert Deutschland ein strukturelles Rassismusproblem – weißeMenschen würden bevorzugt. Kelly fordert ein gesamtgesellschaftliches Umdenken.

Dagegen wirft die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht in ihrem aktuellen Buch „Die Selbstgerechten“ den von ihr so bezeichneten „Lifestyle-Linken“, die sich mehr für Begriffe und Hashtags als für die Lebensumstände von Unterprivilegierten stark machten, Heuchelei vor.

„aspekte“-Moderatorin Katty Salié trifft die Schriftstellerin und Kulturwissenschaftlerin Mithu Sanyal, die mit ihrem Roman „Identitti“ auslotet, wie weit Identität frei wählbar ist.

„Antirassismus hat das Potenzial, die Gesellschaft auf ähnliche Weise zu spalten wie der Rassismus selbst“, sagt der Autor Hamed Abdel-Samad. „aspekte“ spricht mit ihm über sein Buch „Schlacht der Identitäten“. Wenn alle auf die eigene Minderheit schauen, wer sieht dann noch das Ganze? Ist Identitätspolitik eine Zerreißprobe für die Demokratie?

„aspekte“ wirft auch einen Blick auf die Diversität in der Literatur- und der Filmbranche. Im Dokumentarfilm „Schwarze Adler“ von Torsten Körner kommen schwarze Nationalspieler zu Wort.

In der Sendung kommen außerdem der Übersetzer Frank Heibert, die Schauspielerinnen Lucy Wilke, Dela Dabulamanzi und Britta Steffenhagen sowie die Rapperin Nura zu Wort.

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