PanoramaCaritas: Minen müssen weltweit geächtet bleiben
News und Nachrichten

Caritas: Minen müssen weltweit geächtet bleiben

Freiburg (ots) – Caritas international bildet Ex-FARC-KämpferInnen zu
Minenräumern aus und kritisiert die Entscheidung der USA

Caritas international, das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, kritisiert
auf das Schärfste die Entscheidung der USA, Landminen künftig wieder einsetzen
zu wollen. „Es ist das absolut falsche Signal und ihre Begründung, Minen würden
Leben schützen, fadenscheinig“, kritisiert Caritas Präsident, Peter Neher, die
Entscheidung der amerikanischen Regierung. „Landminen sind heimtückische Waffen,
die das Leben und die Gesundheit der Menschen auf perfide Art und Weise
bedrohen. Besonders häufig sind Zivilisten die Opfer, vor allem Kinder.“

Laut Landminen-Monitor verunglückten 2018 weltweit fast 7.000 Menschen (6.897)
durch Sprengfallen. Die Mehrzahl waren Zivilisten (71 Prozent), über die Hälfte
Kinder (54 Prozent). Wenn die Opfer nicht getötet werden, so werden sie in der
Regel doch schwer verstümmelt: verlieren Gliedmaßen, erblinden oder werden
komplett taub. Sehr häufig ereignen sich diese Unfälle Jahre nach den
ursächlichen Konflikten, weil die Sprengkörper immer noch in den Böden versteckt
sind.

Allein in Kolumbien verunglückten seit 1990 – laut offiziellen Regierungsangaben
– fast 12.000 Menschen. Nur in Afghanistan ereigneten sich durch Landminen mehr
Zwischenfälle. „Es ist nicht nur für die Opfer ein Tragödie, auch für die
Angehörigen und Freunde“, sagt Peter Neher. Die im Boden tickenden Zeitbomben
verhindern die Rückkehr durch die im Konflikt vertriebenen Menschen und
blockieren die Entwicklung ganzer Regionen, weil beispielsweise die Bauern aus
Angst vor den Minen ihre Felder nicht bestellen.

Caritas international arbeitet gemeinsam mit der Caritas Kolumbien seit 2007
daran, die Gefahren durch Landminen und deren Folgen für die Verletzten zu
mindern. „Die Opfer sind ihr Leben lang gezeichnet. Sie und ihre Angehörigen
unterstützt die Caritas, damit sie im Leben wieder zurechtkommen“, so der
Caritas Präsident. „Diese heimtückischen Waffen dürfen nicht wieder zum Mittel
von Auseinan-dersetzungen werden.“ In einem besonderen Projekt, das nicht nur
Minenunfälle künftig vermeiden helfen soll, sondern auch der praktischen
Friedensarbeit dient, werden Ex-KämpferInnen der FARC in Kolumbien zu
„Minenräumern“ ausgebildet. „Diese Menschen haben verstanden, dass diese Waffen
aus der Welt geschafft werden müssen, dabei wollen sie aktiv mithelfen.“

Bereits seit dem Jahr 2007 kämpft Caritas international gegen die von Landminen
ausgehenden Gefahren. Mit diesen Vorhaben in 26 Gemeinden in den Departements
Nariño, Caquetá und Chocó sollen Unfälle durch Landminen, Blindgänger und
Sprengfallen verringert und den Opfern bei ihrer Notversorgung und
Rehabilitation geholfen werden.

Seit dem Ottawa-Abkommen von 1999 sind Landminen international geächtet. 164
Staaten haben diese Vereinbarung akzeptiert, lediglich 32 Staaten – darunter die
Vereinigten Staaten – haben diese Ächtung nicht ratifiziert, hielten sich jedoch
bis-lang daran.

Hinweis an die Redaktionen: Friedrich Kircher, langjähriger Mitarbeiter von
Caritas international in Kolumbien, steht für Interviewanfragen gerne zur
Verfügung. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an die Pressestelle.

Informationen zum Foto: Jesús Albeiro Urbano mit seiner Mutter Ismailinea Aza,
63 im Departement Nariño/Kolumbien. Der 27 Jährige wollte mit seinem Bruder und
Freunden ein überwuchertes Sportfeld wieder freilegen, als er auf eine Landmine
trat, die ihm beide Beine wegriss.

Weitere Infos: www.caritas-international.de/hilfeweltweit/lateinamerika/kolumbie
n/landminen-aufklaerung

Video-Clip zu Jesús Albeiro Urbano und über das Minenprojekt der Caritas in
Kolumbien: https://www.caritas-international.de/hilfeweltweit/lateinamerika/kolu
mbien/ich-schaffe-das

Spendenkonto: Caritas international, Freiburg
Stichwort: Kolumbien
Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe
IBAN: DE88 6602 0500 0202 0202 02
BIC: BFSWDE33KRL

Caritas international ist das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes. Dieser
gehört zum weltweiten Netzwerk der Caritas mit mehr als 160 nationalen
Mitgliedsverbänden.

Pressekontakt:

Herausgeber: Deutscher Caritasverband, Caritas international,
Öffentlichkeitsarbeit, Karlstraße 40, 79104 Freiburg. Telefon
0761/200-0. Michael Brücker (verantwortlich, Durchwahl -293), Achim
Reinke (Durchwahl -515). www.caritas-international.de

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/67602/4511747
OTS: Caritas international

Original-Content von: Caritas international, übermittelt durch news aktuell

Themen zum Artikel

Weitere Themen wie - Caritas: Minen müssen weltweit geächtet bleiben