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„Nachtcafé: Folgenreiche Irrtümer“

Baden-Baden (ots) – Fehler möchte niemand machen – trotzdem kommen sie häufig
vor. Meist sind Fehlgriffe schnell korrigiert, doch es kann auch anders kommen.
Was passiert, wenn die Fehler anderer Menschen das ganze Leben auf den Kopf
stellen? Ob ein Patient, der nach einer falschen Diagnose lebenslang an den
Rollstuhl gefesselt ist oder eine Nachbarin, die durch einen Justizirrtum seit
Jahren unschuldig hinter Gittern sitzt. Auch vertauschte Kinder, die nach der
Geburt den falschen Eltern mitgegeben werden, müssen unfreiwillig mit den
Konsequenzen eines unbeabsichtigten Fehlers leben. Irrtümer können aber auch zu
unverhofftem Glück, Reichtum oder Erfolg führen. Wer versehentlich in die
falsche U-Bahn einsteigt und dort seine große Liebe kennenlernt, ist
rückblickend froh über sein Missgeschick. Wie geht man mit der Schuld nach einer
Fehleinschätzung um? Können Betroffene besser verzeihen, wenn sie wissen, dass
es sich um ein Versehen gehandelt hat? Darüber spricht Michael Steinbrecher mit
seinen Gästen im „Nachtcafé: Folgenreiche Irrtümer“ am Freitag, 14. Februar, 22
Uhr, im SWR Fernsehen.

Die Gäste im „Nachtcafé“:

Kathrin Schwarzenbacher bekam fälschlicherweise die Diagnose Lymphdrüsenkrebs
Kathrin Schwarzenbacher war 27 Jahre alt, als sie von ihrem Hausarzt die
Schockdiagnose Lymphdrüsenkrebs erhielt. Eine Klinik bestätigte den
Anfangsverdacht – damit begann für die Flugbegleiterin ein langer Leidensweg mit
sechs Chemotherapien, starken Schmerzen und täglicher Todesangst. Bis einem
jungen Mediziner Zweifel kamen: „Es stellte sich heraus: Nur die Lymphknoten
waren angeschwollen. Für diese fatale Fehldiagnose hat sich nie jemand beim mir
entschuldigt“, so die Salzburgerin.

Anja Keinath unterstützte ein vermeintliches Vergewaltigungsopfer, bis Zweifel
kamen Fünf Jahre Haft – das war das Urteil für einen Lehrer, den eine Kollegin
der Vergewaltigung beschuldigte. Die damalige Frauenbeauftragte Anja Keinath
unterstützte das vermeintliche Opfer und begleitete die Frau während
Gerichtsverhandlungen: „Ich konnte mir nicht vorstellen, dass diese Person
lügt.“ Bis ihr Zweifel kamen und sie für die Wiederaufnahme des Verfahrens
kämpfte. Der falsch Beschuldigte musste jedoch seine Strafe voll absitzen und
starb kaum ein Jahr nach seinem nachträglichen Freispruch.

Ferdinand Freiherr von Wiedersperg-Leonrod wurde versehentlich angeschossen Ein
tragischer Irrtum hat Ferdinand Freiherr von Wiedersperg-Leonrod bei einem
Jagdausflug fast das Leben gekostet. Ein Jäger verwechselte den damals
55-Jährigen mit einem Wildschwein und traf ihn in den Bauch: „Ich habe mir
sofort gedacht: Das überlebe ich nicht. Ich weiß ja, was so ein Geschoss beim
Wild anrichtet.“ Nur durch eine mehrstündige Notoperation konnte er gerettet
werden. Bis heute bestimmen die gesundheitlichen Folgen des Schusses seinen
Alltag.

Sabrina Trautwein verlor ihren Sohn durch eine Geisterfahrerin Sabrina
Trautweins 20-jähriger Sohn war vor drei Jahren mit seinem Freund in der Nähe
von Schwäbisch Gmünd auf der Bundesstraße unterwegs, als den beiden eine
Geisterfahrerin entgegenkam und frontal in ihren Wagen prallte: „Die Frau hatte
irrtümlicherweise die falsche Auffahrt genommen – dies wurde für meinen Sohn zum
tödlichen Verhängnis“, so die Mutter.

Sabine Lahme fand ihr Liebesglück durch einen Irrtum beim Lesen eines
Zeitungsinserates Dass ein kleiner Irrtum auch zur großen Liebe führen kann,
zeigt der Fall von Sabine Lahme. Es war eine Zeitungsannonce in der
Lokalzeitung, die sie neugierig machte. Ein einziger Buchstabe sorgte dafür,
dass aus einem zunächst uninteressanten Inserat plötzlich eine hochinteressante
Anzeige wurde. Hinter der Chiffreanzeige verbarg sich Michael, mit dem sie heute
glücklich verheiratet ist: „Wenn ich richtig gelesen hätte, dann hätte ich ihm
nie im Leben geantwortet.“

Prof. Dr. Joachim Bauer ist als Psychotherapeut und Neurowissenschaftler tätig
„Sich zu irren, gehört zum Leben dazu“, so Prof. Dr. Joachim Bauer. Jeder liegt
mal daneben, doch auch schon kleine Fehleinschätzungen können gravierende
Auswirkungen haben. Der Psychotherapeut und Neurowissenschaftler weiß, welche
Auswirkungen falsch gezogene Schlüsse auf unser Selbstvertrauen haben und, was
es für Betroffene bedeutet, Opfer eines folgenschweren Irrtums geworden zu sein.

„Nachtcafé“ – anspruchsvoller Talk auf Augenhöhe Das „Nachtcafé“ ist seit
Jahrzehnten eine der erfolgreichsten Talkshows im deutschen Fernsehen. Jeden
Freitagabend begrüßt Moderator Michael Steinbrecher Menschen mit besonderen
Lebensgeschichten, darunter auch Prominente und Experten, um sich gemeinsam mit
ihnen mit einem Thema auseinanderzusetzen.

„Nachtcafé: Folgenreiche Irrtümer“ am Freitag, 14. Februar 2020, 22 Uhr im SWR
Fernsehen

Weitere Informationen unter:
http://swr.li/swrfernsehen-nachtcafé-folgenreiche-irrtuemer

Fotos über www.ARD-Foto.de

Pressekontakt: Grit Krüger, Tel. 07221 929 22285, grit.krueger@SWR.de

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/7169/4518137
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