Hamburg (ots) – Hamburgs aktuell größtes Neubauvorhaben zur
Gesundheitsversorgung der Metropolregion konkretisiert sich: Eine hochkarätig
besetzte Jury hat über die besten drei Gestaltungsentwürfe für den Neubau der
Asklepios Klinik Altona im Hamburger Westen entschieden. Die Vertreter des
Senats, des Bezirks Altona, des Vorhabenträgers und Betreibers Asklepios sowie
Experten der Stadt- und Landschaftsplanung und des Denkmalschutzes hatten die
Wahl aus acht Einreichungen renommierter nationaler und internationaler
Architekturbüros.
Zum ersten Preisträger des hochbaulichen Realisierungswettbewerbs wählte die
Jury unter Vorsitz des Architekten Prof. Jörg Aldinger die Hascher Jehle Berlin
GmbH. Das Architekturbüro verfügt über die geforderte weitreichende Erfahrung im
Krankenhausbau. Der gemeinsam mit der Braunschweiger Architekturgruppe
Schweitzer + Partner, dem Hamburger Büro Reichardt + Partner Architekten sowie
Hutterreimann Landschaftsarchitektur aus Berlin entwickelte Entwurf überzeugte
das Preisgericht mit zukunftsfähiger Funktionalität, zeitloser architektonischer
Ästhetik und sehr guten Voraussetzungen zur Umsetzung.
Das sechsgeschossige Klinikum teilt sich in drei linear angeordnete Gebäude mit
begrünten Innenhöfen, die auf einem langgestreckten Sockel aufliegen.
Verbindungsstege zwischen den Pavillons schirmen die Gebäude sowie den Park von
der Autobahn ab. Die Patientenzimmer sind überwiegend ins Grüne ausgerichtet.
Attraktiv für Besucher, Patienten und Mitarbeiter gleichermaßen ist ein Café mit
großer Terrasse an den Teichen. Durch die Klinik führt ein zweigeschossiger
Boulevard mit Läden, Dienstleistern wie Friseur, Kiosk und Gastronomie, der zu
den Freianlagen verglast ist. Moderne Gründächer kompensieren einen Teil der
Flächenversiegelung und bieten nach Vorstellung der Architekten Pflanzen und
Tieren wie Wildbienen und Schmetterlingen Lebensräume.
Erhaltenswerte Bäume und Gehölze würden zu einem wichtigen Bestandteil des
Groth-Parks und zur Naherholung beitragen. Der Park wird durch behutsame
Eingriffe aufgewertet und richtet sich an alle Nutzergruppen.
Zur Verdeutlichung der Überlegenheit des ersten Preisträgers entschied die Jury,
keinen zweiten Preis zu vergeben, sondern zwei dritte. Dafür wurden der Entwurf
des Teams HDR GmbH aus Düsseldorf, Sander Hofrichter Architekten und WES
Landschaftsarchitektur sowie der des Teams um die Münchener Nickl Architekten
Deutschland GmbH und Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten ausgewählt.
Standort Hamburger Westen mit optimaler Verkehrsanbindung
Die Neue Asklepios Klink Altona wird in direkter Nachbarschaft zum
denkmalgeschützten 23-geschossigen Altbau aus dem Jahr 1971 entstehen. Die Lage
an der Ausfahrt Hamburg-Othmarschen der A7 und der Behringstraße sorgen für eine
optimale Anbindung. Der Neubau wird auf städtischem Grund errichtet. Das Gelände
erstreckt sich vom ehemaligen Klinik-Pförtnerhaus über die Paul-Ehrlich-Straße
bis zum stillgelegten „Aqua Fit“ und der angrenzenden Brachfläche. Der Auswahl
der Fläche ging eine städtebauliche Rahmenplanung zur optimalen Verortung der
Gebäude im Quartier voraus.
Die erste grobe Kostenschätzung ohne Berücksichtigung der Entwicklung der
Marktpreise für ein Neubauvorhaben beläuft sich auf 425 Millionen Euro. Nicht
enthalten sind Erschließung, Gründung und Tiefgarage. Auf Grundlage der im
Krankenhausfinanzierungsgesetz verankerten Verpflichtung zur Daseinsvorsorge hat
die Freie und Hansestadt Hamburg dem Vorhabenträger die Finanzierung von zwei
Dritteln der Gesamtinvestition zugesagt. Grund und Gebäude verbleiben wie der
derzeitige Krankenhausbau im Eigentum der Stadt und werden Asklepios zur Nutzung
als Maximalversorger im Hamburger Westen durch einen Erbbaurechtvertrag
überlassen.
In den nächsten Wochen werden die ausgewählten Büros einen Aufgabenkatalog der
Jury bearbeiten. Dem vom Büro D&K Drost Consult geführten Vergabeverfahren
liegen Kriterien zu Grunde, deren Erfüllung nach einem Punktesystem bewertet
werden. Kriterien sind das Wettbewerbsergebnis, die Expertise des Planungsteams,
die Qualität der Auseinandersetzung mit der Aufgabe und den Empfehlungen des
Preisgerichts sowie die Verfügbarkeit des Büros und das Honorar. Die Kriterien
werden für das Gesamtergebnis unterschiedlich gewichtet, stärkstes Gewicht hat
mit 45 % der Wettbewerb. Die Beauftragung eines der drei heute prämierten
Architekturbüros soll im Frühjahr 2020 erfolgen.
Baustart erfolgt voraussichtlich 2023
Bis zum Baustart des neuen Klinikums ist mit einer Planungszeit von etwa drei
Jahren zu rechnen. Die Fertigstellung und Eröffnung der neuen Asklepios Klinik
Altona wird nach heutiger Planung voraussichtlich 2028 erfolgen. Die Klinik
unterhält heute 633 Betten, 14 Fachabteilungen, eine der größten Zentralen
Notaufnahmen Hamburgs und interdisziplinäre Kompetenzzentren. Jährlich werden in
Altona mehr als 95.000 Patientinnen und Patienten im ambulanten, teilstationären
und stationären Bereich behandelt.
Für den Neubau sind derzeit rund 800 Betten geplant. Die Klinik wird als Campus
konzipiert, der sich der Nachbarschaft noch mehr als bisher öffnen und mit einem
umfangreichen Veranstaltungsprogramm verstärkt zum Treffpunkt auch für Anwohner
werden soll. Der umgestaltete Park soll Patienten, Mitarbeiter und Bürger zur
Naherholung einladen.
Im Vorfeld des Krankenhausbaus wird die auf dem Klinikgelände ansässige
Kindertagesstätte „Elbtunnelkids“ ein neues Domizil erhalten. Dieses soll
südlich des Altbaus in einem Neubau entstehen. Neu angelegt wird die
Paul-Ehrlich-Straße, von der die heutige Zufahrt zum Krankenhaus abzweigt und
die auch künftig die Verbindungsachse von der Behringstraße im Norden zu den
südlich vom Krankenhaus ansässigen Bildungseinrichtungen sowie den dortigen
Wohngebieten bilden soll.
Statements der Beteiligten
Cornelia Prüfer-Storcks, Senatorin für Gesundheit und Verbraucherschutz der
Freien und Hansestadt Hamburg: „Der Wettbewerb für den geplanten
Krankenhausneubau war eine Herausforderung für alle teilnehmenden
Architekturbüros. Deshalb freut es mich umso mehr, dass wir ein so
einvernehmliches und überzeugendes Ergebnis erzielt haben. Der erste Preisträger
eröffnet uns mit einem funktional gut durchdachten und zugleich ästhetisch
ansprechenden Entwurf sehr gute Möglichkeiten, in Altona ein hochmodernes
Krankenhaus zu entwickeln, das ein Gewinn für den ganzen Stadtteil sein wird und
sich für die Bevölkerung öffnet.“
Franz-Josef Höing, Oberbaudirektor: „Den Teilnehmern des Wettbewerbs ist es gut
gelungen, sich auf die komplexe Aufgabenstellung einzulassen. Insbesondere der
erste Preisträger hat das Preisgericht mit seinem ganz besonders tiefen
Verständnis für die logistischen, strukturellen und städtebaulichen
Herausforderungen dieses Krankenhausneubaus begeistert. Der Entwurf zeichnet
sich durch eine außerordentliche Qualität aus und zollt dem bestehenden Park und
dem heutigen denkmalgeschützten Krankenhaus den notwendigen Respekt.“
Stefanie von Berg, Leiterin des Bezirksamts Hamburg-Altona: „Der Neubau der
Asklepios Klinik Altona ist eines der vielen großen Vorhaben, die in den
nächsten Jahren das städtebauliche Bild unseres Bezirks verändern werden. Dem
Krankenhaus-Neubau kommt dabei eine besondere Bedeutung für die Stadtentwicklung
und die Gesundheitsversorgung in Altona zu. Der Standort des Krankenhauses
ermöglicht den Bürgerinnen und Bürgern Altonas auch weiterhin kurze Wege zu
einer optimalen modernen Gesundheitsversorgungseinrichtung.“
Joachim Gemmel, Sprecher der Geschäftsführung der Asklepios Kliniken Hamburg:
„Die prämierten Arbeiten erfüllen unsere hohen Erwartungen. Der Neubau ist das
für Asklepios bislang größte Neubauvorhaben in Hamburg. Die geplante Klinik
sichert dem Hamburger Westen und der angrenzenden Metropolregion als moderner
Maximalversorger die Hochleistungsmedizin für die Zukunft.“
Birthe Kirberg, Geschäftsführende Direktorin der Asklepios Klink Altona: „Für
unsere rund 1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist der Neubau ein Grund zur
Freude. Das neue Gebäude wird viele Erleichterungen für die täglichen Abläufe
mit sich bringen und als Herz des Klinik Quartiers zum pulsierenden Treffpunkt
für alle Menschen aus dem Bezirk werden.“
Neben den drei preisgekürten Entwurfsplanungen werden auch die fünf weiteren
eingereichten Arbeiten der Öffentlichkeit präsentiert. Die Ausstellung ist für
Januar in der AK Altona geplant
Konzept für Nachnutzung des Altbaus wird entwickelt
Ein Gutachten aus dem Jahr 2018 zeigt Möglichkeiten einer Nachnutzung auf, es
gibt allerdings noch kein konkretes Nachnutzungskonzept. Dieses wird erst in den
nächsten Jahren entwickelt werden – voraussichtlich bis 2028 wird das Gebäude
noch als Klinik vollumfänglich genutzt werden. Danach wird es voraussichtlich
umfangreich saniert werden.
Infos und News zum Neubau im Netz unter www.neubau-akaltona.de
Über die Asklepios Klinik Altona
Das derzeit genutzte 23-geschossige Scheibenhochhaus wurde von 1959 an nach
einem Entwurf des Architekten Werner Kallmorgen geplant und 1971 mit einer
Kapazität von mehr als 1000 Betten auf einem Atomschutzbunker eröffnet. Es ist
bereits der dritte Standort der Klinik. Die Keimzelle des Krankenhauses lag 1784
an der Königstraße in Altona. Von 1861-1971 befand sich das AK Altona an der
Max-Brauer-Allee.
Die heutige Klinik an der Paul-Ehrlich-Straße in Hamburg-Othmarschen hat derzeit
633 Betten und versorgte 2018 rund 35.000 vollstationäre Fälle. Dazu kommen
ambulante Behandlungen und rund 3300 Geburten. Mit fast 41.000 Zugängen in der
Zentralen Notaufnahme und rund 11 Prozent aller Notfallzuführungen der Hamburger
Feuerwehr, ist die Klinik eines der wichtigsten Krankenhäuser der
Notfallversorgung und verfügt unter anderem über folgende Fachabteilungen:
Augenheilkunde, Anästhesie und Intensivmedizin, Chirurgie, Orthopädie und
Unfallchirurgie, Innere Medizin, HNO-Heilkunde, Neurologie und Neurochirurgie,
Urologie, Notfallmedizin, Palliativmedizin, Onkologie, Hämatologie,
Gefäßchirurgie, Radiologie und Neuroradiologie, Kardiologie, Gastroenterologie,
Pneumologie sowie Gynäkologie und Geburtshilfe mit Neonatologie in Kooperation
mit dem Altonaer Kinderkrankenhaus.
Rund 1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind derzeit in der Asklepios Klinik
Altona beschäftigt.
Weitere Motive stellen wir Ihnen auf Nachfrage gerne in druckfähiger Auflösung
zur Verfügung.
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