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Die Story im Ersten: Hauptstadt im Krisenmodus – Leben in Zeiten von Corona

Berlin (ots) – Seit Mitte März ist für viele Menschen nichts mehr so, wie es vorher war. Das Corona-Virus breitet sich aus. Schritt für Schritt ergreift die Politik Maßnahmen, die einschneidende Auswirkungen auf das Leben haben. Das bekommen auch die Bewohnerinnen und Bewohner der Hauptstadt zu spüren. Ein Reportage-Team des rbb hat einige davon durch die vergangenen Wochen begleitet. Für den 45-minütigen Film „Hauptstadt im Krisenmodus – Leben in Zeiten von Corona“, den Das Erste am Montag, 30. März, um 22.45 Uhr zeigt, waren die Reporterinnen und Reporter in den vergangenen Wochen mit der Kamera in Berlin unterwegs. Die Stadt ist eine der am dichtesten besiedelten deutschen Metropolen und der Ort, an dem die Entscheidungen über immer weitere Restriktionen gefällt werden. Wie überall sind auch hier einige Bürgerinnen und Bürger mehr betroffen als andere, viele sind in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht, auf manche kommt es jetzt besonders an.

Auf die junge Ärztin Anna zum Beispiel. Die Teilzeitarbeit in einer Hausarztpraxis bringt sie an ihre Belastungsgrenze. Verarbeiten kann sie das nur bedingt, denn zuhause fordert sie der familiäre Ausnahmezustand. Ihr Mann arbeitet im Homeoffice, er ist der Hauptverdiener. Als Kreditexperte einer Bank ist er nicht systemrelevant, aber mindestens so relevant wie seine Frau, wenn es darum geht, das System Familie am Laufen zu halten: Die beiden Kinder müssen zuhause beschäftigt werden.

Supermarktbetreiber Michael Lind dagegen hat jetzt einen systemrelevanten Beruf. Er ist ein Mann mit einer klaren Mission: die Kundschaft beruhigen. Und klarmachen: Es gibt keinen Grund für Hamsterkäufe. Außerdem muss er seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schützen. Das ist nicht einfach, denn Atemschutzmasken sind gerade nicht aufzutreiben und Plexiglas im Baumarkt ist ausverkauft.

Blumenhändler Dirk Weyer ist geschockt nach den ersten Meldungen über die Pläne der Bundesregierung, die Läden zu schließen. Wohin mit den Schnittblumen, die jetzt keiner mehr will? Und wie beantrage ich Kurzarbeitergeld für meine Mitarbeiter? Nach Stunden in der Warteschleife des Arbeitsamts weiß er immer noch nicht, wie es jetzt weitergeht.

Anne Gersdorff hat Mukoviszidose und sitzt im Rollstuhl. Seit einiger Zeit traut sie sich nicht mehr aus dem Haus. Dabei ist die Risikopatientin auf permanente Hilfe angewiesen. Acht Pflegerinnen kommen im Wechsel zu ihr und achten intensiv auf Hygiene. Mental bereitet sich Anne Gersdorff auf den Ernstfall vor, emotional scheint sie davon überfordert.

Lucia Böhlen ist 16 Jahre alt und wohnt in einer Hochhaussiedlung im Osten von Berlin. Statt Corona-Parties zu feiern, will sie älteren Menschen und Risikopatienten helfen. Einkaufen, Hunde Gassi führen, „was halt so anfällt“. Zunächst meldet sich niemand auf ihre Aushänge, dann muss sie von Supermarkt zu Supermarkt eilen, um die Einkaufslisten abzuarbeiten, denn die Regale sind mal wieder leergehamstert.

Die Reporterinnen und Reporter des rbb – Stefanie Groth, Kaveh Kooroshy, Nele Pasch, Jacqueline Piwon, Lisa Schurr, Marcel Trocoli Castro und Boris Quatram – waren in den vergangenen Wochen mit der Kamera in Berlin unterwegs.

Infos kompakt: „Die Story im Ersten: Hauptstadt im Krisenmodus – Leben in Zeiten von Corona“, Montag, 30.3.2020, 22.45-23.30 Uhr, 45 Minuten, Das Erste; Wiederholung am 31.3. um 22.00 Uhr im rbb Fernsehen; Autoren: Stefanie Groth, Kaveh Kooroshy, Nele Pasch, Jacqueline Piwon, Lisa Schurr, Marcel Trocoli Castro, Boris Quatram; Redaktion rbb: Bettina Schön, Lisa Schurr

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Eva Marock
Tel 030 / 97 99 3 – 12 110
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